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Party auf dem Fahrrad: Das steckt hinter Indoorcycling


Bild: Tobias Hase/dpa-tmn

Es ist dunkel im Raum, der Bass wummert, ist fast körperlich zu spüren. Das klingt nach Club? Wenn stationäre Fahrräder im Raum stehen, ist man wahrscheinlich in einer Indoorcycling-Stunde gelandet. 

Dieses Training kann für alle interessant sein, die sich in Herbst und Winter bei nasskaltem Wetter schwer überwinden können, in die Laufschuhe zu schlüpfen oder sich draußen aufs Fahrrad zu schwingen. 

Fitnessstudios bieten diese Kurse an, vor allem in den größeren Städten gibt es auch reine Indoorcycling-Studios, die oft stärker auf die Party-Atmosphäre setzen. «Als effektives Herz-Kreislauf-Training hat sich Indoorcycling über die Jahre hinweg eine treue Anhängerschaft erarbeitet – und das nicht nur in den kalten Monaten», weiß Elisabeth Graser. Sie ist Gymnastiklehrerin und Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) in Saarbrücken. 

Wie läuft so eine Kursstunde ab? 

Strampeln auf der Stelle - das mag für den einen oder die andere langweilig klingen. Beim Indoorcycling wird aber viel dafür getan, dass es das nicht ist. 

«Nach einem lockeren Warm-up geht es bei mitreißender Musik in simulierte Berg- und Talfahrten, die vom Kursleiter mit Begeisterung angeleitet werden. Dabei werden regelmäßig Widerstände und Trittfrequenzen angepasst», beschreibt Graser. Geradelt wird mal im Sitzen, mal im Stehen, mal über den Lenker gebeugt - manchmal sogar in kleinen Choreographien. Am Ende gibt es ein Cool-Down, verbunden mit Stretching-Übungen.

Was trainiere ich genau? 

Indoorcycling bringt das Herz-Kreislauf-System ordentlich in Schwung - und das zahlt sich auf Dauer aus. «Regelmäßiges Ausdauertraining hat eine ganze Reihe von positiven Auswirkungen auf die Gesundheit», so Graser. Es stärkt das Immunsystem, kurbelt den Stoffwechsel an und hilft beim Umgang mit Stress. Übrigens: Indoorcycling gilt im Vergleich zum Laufen als gelenkschonender. 

Bin ich überhaupt sportlich genug dafür? 

Indoorcycling verlangt einem ganz schön viel ab. Was, wenn man vor dem ersten Mal Bedenken hat, dass es einem zu anstrengend werden könnte? «Diese Sorge ist verständlich, vor allem, wenn man neu ins Training einsteigt. Aber hier kommt der große Vorteil von Indoorcycling: Jeder Teilnehmer kann die Intensität seines Trainings individuell regulieren», erklärt Graser. Der Widerstand, gegen den man antreten muss, lässt sich mit einem Handgriff verstellen. 

Wer nicht mehr kann, radelt einfach etwas langsamer - oder setzt sich für eine Verschnaufpause auf den Sattel. Gut möglich, dass andere im Kurs davon gar nichts mitbekommen: Viele mögen am Indoorcycling das Gefühl, ganz «im Tunnel» für sich zu radeln - und gucken kaum nach links oder rechts. 

Was muss ich vor dem ersten Mal Indoorcycling noch wissen? 

Was vor der ersten Stunde wichtig ist: passende Schuhe organisieren. Oft radelt man mit speziellen Cycling-Schuhen, die mit einem Klick in die Pedale einrasten. In vielen Studios kann man sie ausleihen. Und: «Für alle, die zum ersten Mal an einem Kurs teilnehmen, ist es wichtig, sich vor Beginn die richtige Einstellung des Fahrrads vom Kursleiter zeigen zu lassen», rät Graser. Wer geräuschempfindlich ist, wirft besser auch Ohrenstöpsel in die Sporttasche - es kann, wie schon erwähnt, laut werden. 

Einige Personen sollten sich vor der ersten Indoorcycling-Stunde grünes Licht vom Arzt einholen. Das gilt Graser zufolge etwa nach einer längeren Sportpause. Wer ernsthafte Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat, sollte auf Indoorcycling besser verzichten.


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(25.11.2024)